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Ideen für mehr Lebensqualität in der Innenstadt

Siebte Sommerakademie Architektur vom 12. bis 15. Juni 2018

Von behutsamen Eingriffen bis zu weitreichenden strukturellen Veränderungen reichten die Vorschläge, die die Architektur Studierenden zum Abschluss der Sommerakademie Architektur der GAG am Freitag im Wilhelm-Hack-Museum den zahlreichen Besuchern präsentierten. Am Beispiel von vier Blöcken verdeutlichte der Architekturnachwuchs seine Visionen eines städtebaulichen Umbaus der Innenstadt.

Stärkung des urbanen Charakters, Verdichtung der Bebauung und Schaffung von Wohnraum, mehr Aufenthaltsqualität in den freien Bereichen – diese Gedanken zogen sich durch die Entwürfe der zwölf Arbeitsgruppen, die am Freitagvormittag ihre ‚Visionen eines Raums‘ für die Innenstadt präsentierten. „Die vorhandene Bebauung verträgt Verdichtungen. Diese sollten vor allem dem Wohnraum und der sozialen Infrastruktur sowie der Bildung von Nachbarschaften zugutekommen”, erläuterte Professor Michael Spies von der Hochschule Mainz die grundsätzliche Herangehensweise an die Herausforderungen. Auch wenn in den Konzepten das eine oder andere Gebäude den Planungen zum Opfer fiel, sorgten die angehenden Architekten in ihren Planungen dafür, dass durch neue Bebauungen oder die Aufstockung von Gebäuden zusätzlicher Wohnraum in besserer Qualität entstand. „Eine dichtere Bebauung stärkt den urbanen Charakter und sorgt so für mehr Leben in der Innenstadt”, so Spies weiter.

Für mehr Stadtgrün sorgten in den Entwürfe der Rückbau überdimensionierter Verkehrsflächen, verkehrsberuhigte Straßen, Baumbepflanzungen entlang der alleenartigen Stadtstraßen sowie Bepflanzungen in den nunmehr entkernten Innenhöfen. „Insbesondere in den Gebäuden, die an den Theaterplatz angrenzen, ist es denkbar, aufgrund des Umfelds auf hochwertigen Wohnungsbau zu setzen. Das würde die soziale Mischung verbessern und mehr Kaufkraft in die Innenstadt bringen”, so Professor Kenn Schwarzbart von der Hochschule Heidelberg.

Die mutigsten Entwürfe machten weder vor dem Rückbau von Abfahrtsrampen der Hochstraße Süd oder der Bebauung des Platanenhains halt. Eine Gruppe bezog gedanklich den Berliner Platz in ihr Konzept ein und regte an, zur weiteren Belebung des Areals hier ein öffentliches Gebäude anzudenken. „Radikale Eingriffe, die in der Praxis leider viel zu selten möglich sind, vergrößern den gestalterischen Spielraum für tiefgreifende und zukunftsorientierte Schritte im Städtebau”, betonte Professor Rolo Fütterer von der Hochschule Kaiserslautern.

Die Bachelor- und Master-Studierenden der drei Hochschulen waren von dem Veranstaltungsformat der Sommerakademie angetan. Vor-Ort-Recherchen, Gespräche mit Bewohnern, Immobilieneigentümern und Verantwortlichen der Stadt, die Arbeit in kleinen Gruppen und die Aufbereitung der Ideen in kurzen Präsentationen erforderten konzentriertes Arbeiten über zwei Tage. „n der kurzen Zeit konnten wir als Außenstehende die Probleme Ludwigshafens sehen und zugleich Potenziale erkennen”, erklärte Hannah Berndhäuser, Masterstudierende der Hochschule Mainz.

 

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, die als Schirmherrin der Sommerakademie an den Abschlusspräsentationen teilnahm, war begeistert von der Vielfalt der Ideen. GAG-Vorstand Wolfgang van Vliet dankte in seinem Schlusswort den Studierenden für ihre engagierte Arbeit: „Als Immobilienunternehmen haben wir erneut interessante Impulse für unsere Stadt erhalten. Wir hoffen, dass wir das Eine oder Andere in Abstimmung mit der Stadt in die Tat umsetzen können.”