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Hundert Prozent Cartoonist

Die meisten Leute aus Ludwigshafen und Umgebung kennen Steffen Boiselle von der Marke „Hundert Prozent Pälzer“ als Rubrik in der Rheinpfalz, in Büchern, auf Aufklebern und so weiter. Zusammen mit der GAG hat der 55-Jährige den Kalender zum Jubiläum erarbeitet, der im Dezember erschienen ist.

Doch wie entstehen eigentlich die kleinen frechen Bildreihen? Wir haben ihn in seinem Verlagsbüro in Neustadt besucht, ihm beim Zeichnen über die Schulter geschaut.

Um zu Steffen Boiselles Arbeitsplatz zu gelangen geht es erstmal die Treppe rauf in den dritten Stock. Vorbei an jede Menge Beispielen seiner Kunst, die ihren Platz links und rechts an der Wand gefunden haben. So hoch oben kann man den Blick über die Dächer von Neustadt schweifen lassen. Fast fühlt man sich ein wenig losgelöst, wären da nicht die Stapel von Comics unterschiedlichster Genres, die den Weg zu Schreibtisch flankieren. Sie machen dem unvorbereiteten Gast sofort klar: aufpassen, hier triffst du auf einen Spezialisten seines Fachs. Und wer es bis dahin nicht gemerkt hat, dem wird es spätestens klar, wenn er die unzähligen Zeichenstifte und Farbfläschchen sieht, die auf der Arbeitsfläche aufgereiht stehen.

Doch fangen wir vorne an: Geboren und aufgewachsen in Oggersheim, hat Steffen Boiselle schon mit 13 Jahren beschlossen, dass er reich und berühmt werden möchte und zwar als Comiczeichner. Deshalb war ihm auch nicht so klar, warum er sich in der Schule noch weiter mit Lehrern herumschlagen sollte. Sein Abitur hat er dann trotzdem auf dem Carl-Bosch-Gymnasium gemacht. Danach kam die große Freiheit. 1984 entwirft Boiselle die Comicfigur „Rudi“ einen ähnlichen Typen wie Werner. 1985 gründet er zusammen mit einem Freund den ersten Verlag. Spezialisiert hatten sich die beiden auf die Veröffentlichung von Comics, die es auf dem deutschen Markt noch nicht gab. 25 Jahre lang war er zusätzlich im Vertrieb für den Carlsen Verlag tätig. Vor gut fünf Jahren hat er dann das Live-Zeichnen als neues Standbein entdeckt.

Ein Künstler der sich auch noch gut verkaufen kann? Aber klar, wenn man es auf so großzügige und sympathische Weise tut wie Boiselle. Der geizt jedenfalls nicht mit den satirischen Produkten aus seiner Feder und hat flugs auch unserem Fotografen ein kleines Portrait als Widmung ins Buch gezeichnet.